Getreu dem AG Motto „Mehr Vielfalt wagen“ und mit dem Ziel ein Zeichen der Willkommenskultur zu setzen, hatte die AG Migration und Vielfalt der südpfälzischen SPD zu einem Besuch ins Café One World in Germersheim eingeladen. „In einer Zeit, in der Rassismus und Gewalt immer offener auf den Straßen ausgetragen wird, können wir nicht tatenlos zuschauen. Sei es Pegida oder auch der Terrorakt in Paris haben uns in den letzten Wochen gezeigt, dass wir die Kultur des Dialogs und des Zusammenhalts stärken und noch mehr leben müssen“, so AG-Vorsitzender Ziya Yüksel. In diesem Sinne war es sehr erfreulich, dass dieses positive Zeichen durch die Teilnahme von MdB Thomas Hitschler, MdL Wolfgang Schwarz, Vorsitzender der SPD Kreis SÜW Michael Dhonau und dem Germersheimer Stadtverbandsvorsitzenden Daniel Bambauer verstärkt wurde.
In einem intensiven Gespräch konnten sehr viele Facetten der Flüchtlings- und Asylthematik aufgegriffen werden. Durch die Übersetzung von AG-Mitglied Natalie Eimertenbrink ins Englische konnten die meisten der zahlreich anwesenden Flüchtlinge der Diskussion auch inhaltlich folgen und rege mitdiskutieren. Somit ist es sehr gut gelungen MIT statt ÜBER zugewanderte Menschen zu sprechen.
Alle waren sich einig, dass viele Flüchtlinge auch hohe Kompetenzen mitbringen und durch schnelle Eingliederungsmaßnahmen Fachkräftelücken schließen könnten. Zugewanderte Menschen wären in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung. So geben z.B. bereits einige der Flüchtlinge an der Uni Kurse und Workshops für Studierende.
Neben den vielen positiven Entwicklungen und Anstrengungen wurden auch Herausforderungen und Knackpunkte genannt. Von den zum Teil fehlenden fachlichen und interkulturellen Kompetenzen in Verwaltungen bis hin zur dramatischen Wohnungssituation wurden zahlreiche Punkte angesprochen. Immer wieder wurde mehr Unterstützung seitens der Verwaltungen gefordert. Koordinierende Stellen, die auch die Ehrenamtlichen bei ihrer vielfältigen Arbeit unterstützen, müssten dringend eingerichtet werden. Hierbei betonte der stellvertretende Vorsitzende der AG, Aydin Tas, dass diese Schlüsselpositionen mit Personen besetzt werden müssten, die gut mit Migrantenorganisationen und Trägern aus der Integrationsarbeit vernetzt sind und auch das nötige Herzblut für die Thematik mitbringen.
Ein Flüchtling zeigte sich irritiert über die unterschiedliche Handhabung des Asylbewerberleitungsgesetzes in den Gemeinden. Bemängelt wurde auch die medizinische Versorgung, Fehler seitens der Ämter bei der Berechnung von Sozialleistungen für Flüchtlinge und nicht immer nachvollziehbare Sanktionsmaßnahmen wurden angesprochen.
In einer konstruktiven und positiven Atmosphäre wurden viele wichtige Informationen ausgetauscht. Die AG Migration und Vielfalt des UB Südpfalz bedankte sich bei den Verantwortlichen des Café One World, welches gemeinsam von den Vereinen Interkultur, FV Türkgücü Germersheim und von den Cross Borders organisiert und gelebt wird. Es ist jeden Sonntag von 12 - 16 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet (Haus Interkultur im Lamotte Park, Reduitstr. in Germersheim).
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